Geldblase

Gehen wir noch mal zurück zu unserem Beispiel mit den 3 Bauern und zwar an den Beginn des dritten Zyklus:

Die Bauern hatten sich über den zusätzlichen Umsatz des Bildhauers gefreut. Aber anstatt wie in der vorherigen Variante nun einfach weniger zu produzieren, produzieren sie weiter genau für den Bedarf: 3 Marktteilnehmer, also 3 Teile Produktion.

Das Geld legen sie gewinnbringend bei der Bank an.

Der 3. Zyklus läuft nun exakt wie der erste: An den Preisen gibt es keine Veränderung.

Die Situation ist wie folgt:

Der 3. Zyklus ist mit dem ersten Zyklus vollkommen identisch.

Im 2. Zyklus aber hatten die Bauern ein Teil mehr an den Bildhauer verkauft und stattdessen haben sie nun ein stetig wachsendes Bankguthaben.

Scheinbar hat es in dieser Variante keinen Werteverlust für die Bauern gegeben. Das Geld liegt ja auf der Bank und man kann sich einbilden, dass es auch den Wert hat, der ihm zugeschrieben wird. Und überdies wächst die Geldmenge auf der Bank auch noch.

Nun muss man sich noch mal klarmachen, was Geld eigentlich ist:

Geld steht für potentielle Werte. Geld ist die Möglichkeit, es in echte Werte einzutauschen.

Für das Geld auf der Bank, das sich nun auch noch vermehrt existiert aber kein echter Gegenwert. Der Gegenwert wären die vierten Produktionsteile gewesen, die der Bildhauer verbraucht hat, ohne für diesen Verbrauch von Werten wieder etwas in den Kreislauf an Werten hineinzugeben.

Das Geld auf der Bank wäre also nicht in Wert realisierbar. Man bildet es sich zwar ein, dass da echter Wert bzw. potentieller Wert, der in echten Wert umgewandelt werden kann, liegt, aber es ist gar nicht wirklich so.

So lange das Geld nur bei der Bank liegt und wächst, merkt niemand etwas. Aber wenn die Bauern auf die Idee kommen einen Teil des Geldes oder sogar das ganze Geld auszugeben, gibt es eine böse Überraschung.

Das ist das typische Schema einer Blase:

Sieht nach viel aus - ist aber nichts dahinter.

nächstes Kapitel: Das Wesen eines Kredites (Geld und Kredite)