Werteverbrauch

In meinen Texten über Geld und Kredite hatte ich einen einfachen Wirtschaftskreislauf als Beispiel-Modell verwendet:

Ein Getreidebauer, ein Jäger und ein Hüttenbauer tauschen untereinander ihre Leistungen aus:

Sie produzieren jeder das Dreifache ihres Eigenbedarfs und tauschen die zwei überzähligen Bedarfseinheiten gegen die Leistungen der anderen beiden ein.

Die Ausgangslage ist: Jeder hat das Dreifache seines Bedarfs an seiner Eigenleistung und nach dem Tauschvorgang hat jeder seinen Eigenbedarf an allen 3 gebotenen Leistungen.

Und was geschieht dann? Ist die Wirtschaft dann zu Ende?

Nein! Der Bedarf wird verbraucht und das Ganze geht wieder von vorne los:

Jeder produziert das Dreifache seines Eigenbedarfs ... usw.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Besonderheit unserer Wirtschaft, sondern um eine ganz grundlegende Eigenschaft des Lebens an sich:

Wenn man weiterleben möchte, muss man essen - immer wieder. Die Klamotten verfallen und müssen ersetzt werden - immer wieder. In größeren Intervallen aber trotzdem: Die Hütte fällt auseinander und muss instand gesetzt werden.

Wir haben einen permanenten Werteverbrauch.

Wir können nicht wählen, ob wir das wollen. Wir müssen! Zumindest so lange wir am Leben auf der Erde teilnehmen wollen.

nächstes Kapitel: Wertschöpfung (Prinzip des Austauschs)